Der Caddy Maxi (4) 2.0 TDI, Trendline, Euro 6d Temp Schalter - Langzeittest

Ein umweltzonenbedingter Umsteiger vom Bulli zum Caddy aus dem Ruhrgebiet lässt uns mit dem dritten Langzeittestbericht an seinen Erfahrungen mit dem "Bonsai-Bulli" teilhaben. Vielen Dank dafür an Jürgen Kugel aus Wetter an der Ruhr.


August 2022:

Anlässlich der aktuellen Verbrauchsdaten von Finchen 3 melde ich nach ca. 12.000 km im August 2022 folgende Daten über den gesamten Nutzungszeitraum:


  • Verbrauch Diesel 5,45 l/100 km
  • Verbrauch AdBlue 0,065 l/100 km


Vorsorglich wurden 0,5 l Schmieröl 5W 30 nachgefüllt


Inspektions- und Ölwechselanzeige wurden wegen der geringen Laufleistung bei ca. 12.000 km zurückgestellt, da offenbar vorgegebene Zeitintervalle unnötige Servicefälle provozieren.


  • Sonstiges: Erste Hauptuntersuchung 03/2022 ohne Mängel.

Längere Standzeiten von ca. 2 Monaten führen zu keiner erkennbaren Batterieermüdung.


Die Überbrückung der automatischen Motorabschaltung bei Fahrzeugstillstand durch die Abschalttaste in der Mittelkonsole führte zu keinem relevanten Mehrverbrauch; zur Vermeidung von Verschleiß von Anlasser und Batterie  sowie Beleuchtung durch Spannungsschwankungen empfiehlt sich, generell mit der Abschalttastendeaktivierung zu fahren und diese nur bei erkennbaren längeren Pausen an Baustellenampeln o. ä. zu deaktivieren.


Sämtliche Funktionen und Optik von Außen- und Innenraum sind ohne Mängel.


September 2020:

Nachdem mein Caddy Maxi 4 ca. 5500 km seit Inbetriebnahme gelaufen ist, habe ich ohne Füllstandswarnung ca. 3,75 l AdBlue nachgefüllt. Augenscheinlich wurde das Füllmaximum des Tanks dabei nicht erreicht. Insofern dürfte der Verbrauch von AdBlue anteilig keine relevante Rolle bei den Betriebskosten spielen, sondern wie der Kraftstoffverbrauch der Schwankungsbreite des individuellen Fahrverhaltens unterliegen.

Als  Reisewagen mit Fahrradmitnahmemöglichkeit ohne Umklappen der 2. Sitzreihe (vgl. Fotos zum Erstbericht) sticht der Caddy Maxi im Ladevolumen deutlich heraus. Anhängerkupplung und mit Fahrradträger muss nur aktiviert werden, wenn die Familie größer ist und alle Fahrradmitnahme wünschen.


März 2019: 

Die Umweltzonendiskussion im Ruhrgebiet offerierte neue Chancen, daher bin ich wegen der Sonderangebote bei VW und der miserablen Perspektiven des Fahrkomforts bei den T6 (jetzt nur noch 4-Zyl.-2l-Maschinen)  auf den „kleineren Bruder“ umgestiegen.


Ich schätze sehr, dass der Caddy jetzt in Sachen Ladevolumen und Zuladung kaum dem T6 nachsteht, aber in Sachen Verbrauch und Steuer/Versicherung günstiger ausfällt.


Durch Sonderaktion in perspektivischer Dieselverbotszone und Umtauschprämien ergab sich ein günstiger Fahrzeugneupreis, so dass in Ansehung des Restwerts des Altwagens ein Preis erzielt werden konnte, der etwa einem Rabatt von 10 % inkl. Überführung und Anmeldung entsprach.


Kurioserweise  war wegen der Sonderrabattsregelungen  die Wahl  der  Ausstattungsvariante „Trendline“ mit der Option „plus“ deutlich günstiger, als wenn ich als Basis etwaiger Extras die Variante „Comfortline“ oder „Join“ gewählt hätte.


Ausblick: Da ich ohnehin kaum 9.000 km/Jahr fahren werde und eine trockene Garage vorhanden ist, dürfte mein Caddy vermutlich ein Kandidat für Fans und Scheunenfunde werden, die sich in 30 Jahren einen  gut erhaltenen und fahrtüchtigen Zeitzeugen  der klassischen Motortechnologe wünschen.

 

August 2019: 

 

Die ersten 1600 km sind geschafft, der Verbrauch liegt bei gemäßigter Fahrweise bei ca. 5,5 l/100 km und entspricht dem Niveau der Werksangaben. Da ist mit der 6dTemp-Einstellung der Durst etwas höher als bei den früheren Motoreinstellungen.


In 2 Wochen ist die erste Urlaubstour mit Fahrrad zur ostfriesischen Nordseeküste (ca. 350 km) angesagt, da werde ich die Variabilität und die Beladbarkeit des Innenraums sowie die Cruiser-Qualität auf dem Friesenspieß austesten. Ich fand es sehr erstaunlich, dass entgegen der sonst üppigen Aufpreispolitik der Tempomat schon zur Basisausstattung gehört; das ist für Langstrecken ein sehr angenehmes Heinzelmännchen.

September 2019: 

 

Die Urlaubsfahrt Friesenspieß rauf und runter mit insgesamt 670 km Fahrtstrecke erbrachte einen Durchschnittsverbrauch von 4,9 l/100 km bei Einstellung Tempomat 120 km/h in den freien Autobahnabschnitten. Allerdings sind hier rund 200 km Landstraße und Baustelle mit reduziertem Tempo drin. Die Beobachtung der Verbrauchsanzeige während der Tempomatphasen lässt ca. 5,2 l/100 km bei konstant 120 km/h erwarten. Zum AdBlue-Konsum kann ich noch nichts sagen, da nach ca. 2400 km noch keine Nachfüllwarnung auftrat.
Die zweite Bank lässt sich mit einfachen Griffen ein- und ausbauen, das Ladevolumen reicht dann für 1 – 2 Fahrräder zzgl. Gepäck. 

Das Fahrverhalten, auch auf welligen Landstraßen, ist gutmütig und ohne Poltern der Hinterachse. Insgesamt war der Geräuschpegel niedrig. Die Sitzposition ist einwandfrei und führte bei 3 ¾ h Fahrtzeit am Stück zu keinen Verspannungen. Einzige Schwäche ist das etwas umständliche Umklappen der ersten Sitzbank für den Einstieg zur zweiten Sitzbank sowie die behelfsmäßig wirkende Stützstange mit Arretierung zur Vermeidung des Rückfallens der umgeklappten Sitzbank.


Mein Fazit bislang: 

Der Caddy Maxi ist ein prima Reisewagen, der mit großem Ladevolumen und Nutzlast von ca. 0,8 t ein echter Lademeister ist. Unter Einbeziehung der Sonderrabatt- und Plus-Paket-Aktion gab es in Verbindung mit einzelnen weiteren Extras zum Endpreis von 22.500 € inkl. Überführung und Anmeldung viel Auto fürs Geld. 
Bedingt durch die Gesamtlänge von ca. 4,90 m ist der Wendekreis allerdings beträchtlich, so dass die Standardlänge für denjenigen, der keine Großfamilie oder IKEA-Langholztransporte verfrachten, aber öfter im Stadtverkehr beengte Parkplätze nutzen muss, die bessere Wahl. Die Standardlänge währe auch ca. 2.000 € billiger als der Maxivariante des Caddy.

 


Der Langzeittest wird fortgesetzt.